2.4 Founders‘ Vision

Version 1.1.3 vom 28.08.17

Was ist die langfristige Vision für euer Unternehmen?

Eine große Vision zu haben ist eine wichtige Voraussetzung für Startup-Gründer. Obwohl eine Vision zunächst wenig mit den „harten“ Business-Themen wie Produkte und Marketing zu tun zu haben scheint, sollte auch sie von Anfang an entwickelt werden, denn sie bestimmt das Potenzial des Startups entscheidend mit.

Anhand der Vision der Gründer wird der Unterschied zwischen einem Startup-Projekt und einer normalen Unternehmensgründung schnell deutlich: Startup-Gründer träumen davon, schnell und groß zu wachsen, während im anderen Fall die Vorstellung der Gründer bei der ursprünglichen Geschäftsidee endet.

Was ist eine Gründervision?

Die Gründervision ist das Bild, das die Gründer von ihrem Startup zeichnen, wie es im Idealfall nach ein paar Jahren aussehen soll. Darin beschreiben sie, wohin sie ihr Unternehmen entwickeln wollen. Die Vision spiegelt damit ihre Vorstellung von Erfolg wieder.

Die Gründervision ist die Antwort auf die Frage, „Wohin gehen wir und was wollen wir dort erreichen?“. Sie dient als Motivation und als Orientierung für die Gründer und für ihre Mitarbeiter.

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Google Inc.

Sechs Funktionen einer großen Vision

Eine große Vision zu haben, hat einige Vorteile:

  • Sie verleiht den Gründern die Motivation und Energie, hart zu arbeiten und Rückschläge zu verkraften, damit ihr Startup eines Tages ein Erfolg wird.
  • Sie gibt Orientierung, weil sie daran erinnert, was das Unternehmen langfristig erreichen will. Das hilft, Richtungsentscheidungen zu treffen.
  • Sie zieht die talentierten und motivierten Mitarbeiter an, auf die das Startup angewiesen sein wird.
  • Sie ist eine gemeinsame Basis, die die Gründer verbindet und ihnen hilft, Streit und Konflikte zu überstehen.
  • Sie zeigt Investoren etwas über die Qualität der Gründerpersönlichkeiten und das langfristige Gewinnpotential ihres Startups.
  • Sie hilft Journalisten, über das Startup zu berichten.

Klein anfangen, aber groß denken

Startup-Gründer sollten klein anfangen aber groß denken. Ein kleiner Start ist wichtig, damit er beherrschbar bleibt und seine Erfolgschancen maximal hoch sind. Gleichzeitig hilft großes Denken, das nächste und das übernächste Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.

  • Microsoft begann mit einem Nischenprodukt für einen Hobbycomputer, ist aber heute weltweiter Marktführer für Office-Software.
  • Facebook begann als ein inoffizielles Studentenverzeichnis an der Harvard University, hat aber jetzt mehr als eine Milliarde Nutzer weltweit.

Start small, think big.

Steve Jobs

Verschiedene Ansätze

Gründer können unterschiedliche Ansätze für ihre Vision wählen, zum Beispiel:

  • Superlative: („Wir sind das erste/einzige/größte/…“)
  • Leistung: („Wir können X leisten/anbieten/bewerkstelligen.“)
  • Ziel: („Wir haben X erreicht.“)
  • Bedeutung: („X kann dank unseres Unternehmens Y.“)
  • Reichweite: („Wir können überall/jeden/immer/…“)

Natürlich können die Gründer auch mehrere solche Aussagen in ihre Vision aufnehmen.

Zwei Beispiele

Die Firma Boeing hatte 1950 die folgende Vision:

“[We want to] Become the dominant player in commercial aircraft and bring the world into the jet age.”

In diesem Satz sind zwei Ansätze aus der Liste sichtbar:

  • Superlative („dominant“)
  • Bedeutung („die Welt ins Zeitalter des Düsenantriebs führen“)

IKEA hat die folgende Unternehmensvision veröffentlicht:

„At IKEA our vision is to create a better everyday life for the many people. Our business idea supports this vision by offering a wide range of well-designed, functional home furnishing products at prices so low that as many people as possible will be able to afford them.”

Auch in diesem Beispiel sind mehrere Ansätze enthalten:

  • Leistung („bieten ein breites Spektrum…“)
  • Bedeutung („einen besseren Alltag erschaffen“)
  • Reichweite (so viele Menschen wie möglich“)

Die Schlüsselfrage zu diesem Kapitel

  • Habt ihr die Weitsicht und den Ehrgeiz, das Meistmögliche aus eurer Idee zu machen?

Nächste Schritte

  • Ihr seid jetzt am Ende von Phase 2 angekommen.
  • Falls ihr das Arbeitsmaterial verwendet, solltet ihr zuerst alle Aufgabenblätter zu Phase 2 bearbeiten, bevor ihr mit Phase 3 weitermacht.
  • Andernfalls lest ihr jetzt bei Phase 3 Validation weiter.

Das Airchecker-Beispiel

Das ist die große Vision der Airchecker-Gründer:

Teilnehmermaterial

PDF-Dateien zu diesem Kapitel für Teilnehmer an unseren Workshops und Seminaren:

  • Kapitel 2.4 Founders‘ Vision
  • Arbeitsblatt 2.4.1 Vier Ansätze für eine Gründervision

Der Zugriff auf die Dateien erfolgt über die Teilnehmerseite.

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